Feucht – Weit weg von Lauf
- garygantt
- 21. Mai 2023
- 2 Min. Lesezeit
Nachdem die beantragte Nutzungsänderung der geplanten Flüchtlingsunterkunft in der Friedrich-Ebert-Straße in Feucht vom Bauausschuss abgelehnt wurde, befürchtet das Rathaus nun, dass die zuständige Baubehörde in Lauf den Antrag auch ohne Feuchter Zustimmung durchdrücken könnte.
In der Friedrich-Ebert-Straße 21 in Feucht soll eine Flüchtlingsunterkunft entstehen. Problem für den Eigentümer dabei ist, dass das Objekt nicht nur eine reine Wohneinheit ist, sondern auch noch einen Gewerbeanteil beinhaltet. Das Vorhaben wurde im Bauausschuss ausführlich diskutiert und mit der mehrheitlichen Meinung abgeschlossen, so dass wir aufgrund der sowieso schon viel zu knappen Flächen in unserem Gemeindegebiet den Gewerbeanteil auf jeden Fall behalten wollen. Wir stellten jedoch gerne in Aussicht, den Gewerbeanteil des Objektes, auch als Wohnanteil der Flüchtlingsunterkunft nutzen zu können. Das Bauamt informierte allerdings darüber, dass die zuständige Baubehörde mit Sitz in Lauf rein rechtlich den Antrag auch ohne die kommunale Zustimmung aus Feucht genehmigen könnte. Leider ist die Befürchtung mehr als nur berechtigt, da ein vergleichbares Verhalten bereits schon bei dem Gewerbebau in der Gsteinacher Straße an den Tag gelegt wurde. Der Feuchter Gemeinderat hatte den Bauantrag abgelehnt, Lauf hatte einen weiteren Bauantrag jedoch ohne weitere Rücksprache genehmigt.
Da stellt man sich berechtigterweise die Frage wie das sein kann. Die Antwort ist jedoch relativ einfach, Feucht ist im Kreistag in Lauf mehr als nur unterrepräsentiert. Von 70 Kreisrätinnen und -räten kommt gerade mal einer aus der drittgrößten Kommune des Landkreises (Feucht) und dieser trat für die AfD bei der Wahl an. Es ist also kein Wunder, dass die Belange Feuchter Bürgerinnen und Bürger nur kaum Gehör auf Kreisebene finden. Das muss sich bei der nächsten Wahl ändern! Dass es funktionieren kann beweist zum Beispiel Altdorf. Die Stadt wird von insgesamt 11 Kreisrätinnen und -räten vertreten und ist anhand der Einwohnerzahl durchaus mit Feucht vergleichbar. Wir, die Unabhängigen, werden für die nächste Wahl definitiv eine Liste für die Kreistagswahl ins Leben rufen um diesem Ungleichgewicht entgegentreten zu können!
Des Weiteren wollen wir uns für die Jugendförderung stark machen. Dem Kreisjugendring Nürnberger Land fehlen ca. 30.000 € Landkreisförderung im Jahr, um seinen Aufgaben vernünftig nachkommen zu können. Aktuell haben wir noch kein Mandat in Lauf, sollte der aktuelle Kreistag dies bis zur nächsten Wahl nicht in Angriff genommen haben, gehen wir das mit vollster Überzeugung an. Denn dass eine Förderung in dieser Größenordnung machbar ist, zeigt unter anderem ein Beschluss des Kreistages aus dem Jahr 2020. Hier wurde mit nur 11 Gegenstimmen eine Erhöhung der Aufwandsentschädigungen aller Kreisrätinnen und -räte beschlossen. Die jährlichen Mehrkosten belaufen sich auf ca. 30.000 €.

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